Der Tennisclub wurde am 25.02.1977 im Hotel Hirtenhof gegründet. Dem Wunsch eine Tennisanlage zu schaffen ging allerdings eine lange Zeit voraus, die bis in die 50er Jahre zurück reicht.

Es wurden mehrere Versuche unternommen über die Gemeinde, TSV usw. zu einem Gelände für die Erstellung eines Tennisplatzes zu kommen, die allerdings alle scheiterten.

Eine Lösung schien 1968 in greifbarer Nähe, als Richard Breitenbach, Architekt von der Gemeinde den Auftrag erhalten hatte, ein Sportgelände mit Unterbringung aller Vereinsinteressen im Wiesengrund (Rehweg, Lohrbach, nach der Firma Keppler) zu planen, in der auch eine Tennisanlage vorgesehen war.

Das erstellte Konzept scheiterte leider an der Ablehnung durch die Besitzer des Wiesengrunds und der Ortsvereine.

Walter Steege

Erst bei Erstellung der Turnhalle im Jahre 1976 wurde von Walter Steege, damals Gemeinderatsmitglied und Hans Lippmann, seinerzeit Mitglied im Tennisclub Karlstadt, die Möglichkeit erwogen, erneut einen Tennisclub ins Leben zu rufen. Ausschlaggebend war der Vorschlag von Hans Lippmann, in den Bodenbelag der Turnhalle ein Tennisfeld zu integrieren. Nach der Einweihung der Turnhalle wurden interessierte Leute angesprochen, die ersten Gehversuche zum Tennisspielen unternommen.

Das Interesse war so groß, dass Steege und Lippmann sich entschlossen, den Versuch zu unternehmen einen Tennisclub zu gründen. In Gesprächen mit dem damaligen Bürgermeister Kunkel, wurde vorgeschlagen, sich als Abteilung dem TSV anzuschließen.

So fand am 22.11.1976 eine Gründungsbesprechung im TSV Sportheim statt. 22 Interessenten waren anwesend. Am 11.01.1977 schlug jedoch die eigentlich Geburtsstunde des Tennisclubs.

Im Hotel Hirtenhof versammelten sich 21 Personen zur Gründung einer Tennisabteilung des TSV. Das Gründungsprotokoll schließt nach den Beitrittsunterschriften mit dem Satz: „Mit Gottes Segen“ (von Hans Günther). In dieser Versammlung wurden Grundlagen besprochen, Einzelheiten der Satzung ausgearbeitet, Jahresbeiträge vorgeschlagen. Steege und Lippmann wurden beauftragt, Verhandlungen aufzunehmen, um einen Ort zu finden, an dem eine Tennisanlage errichtet werden kann.

In der Turnhalle wurden samstags dann die ersten Trainingsstunden mit ca. 40 Mitgliedern durch Volker Steege durchgeführt.

Gründungsprotokoll

Aufgrund unterschiedlicher Auffassungen zwischen dem TSV und der Tennisabteilung über deren Status wurde am 25.02.1977 im Berghotel „Hirtenhof“ die Gründung eines selbständigen Tennis-Clubs Partenstein beschlossen. Anwesend waren 38 Personen (davon 25 stimmberechtigte Erwachsene, 13 nichtstimmberechtigte Kinder und Jugendliche). Die von Steege und Lippmann ausgearbeitete Satzung wurde einstimmig angenommen, der Eintrag ins Vereinsregister beantragt.

Außer der Turnhalle in Partenstein konnten die Mitglieder des TC damals an wöchentlich 10 Stunden die Hartplätze der Schule des Nägelseegeländes in Lohr nutzen. Die Bedingungen für die Betreibung des Tennissports waren zwar nicht die besten, führten aber zur weiteren Festigung des Vereins, der mittlerweile 80 Mitglieder zählte.

Am 22.09.1977 fand im Gemeindehaus eine Besprechung statt, die dem TC die Möglichkeit gab, Tennisplätze am Torweg zu planen. Mit der Planung wurden umgehend die Mitglieder des TC, Hans Kieslinger, Bau.Ing. und Rudi Krug, Bautechniker beauftragt. Baubeginn war im Mai 1978.

Als Glücksfall erwies sich die angeforderte Pioniereinheit der US Armee Aschaffenburg, die sich bereit erklärte, das Gelände am Torweg als Übung der Einheit kostenfrei auszuschieben.

Allerdings hatte der TC für die Unterbringung und Verpflegung der Einheit aufzukommen, die von Clubmitgliedern übernommen wurde. In unzähligen Arbeitseinsätzen wurden durch die Clubmitglieder der Umgriff gestaltet, Grabenarbeiten und Wasserleitungszuführung durchgeführt.

Tennisplatz No. 3

Die Baukosten für die beiden Tennisplätze beliefen sich seinerzeit auf ca. 90 TDM. Mit der Fertigstellung im Mai 1979 konnte nunmehr der Spielbetrieb auf eigener Anlage aufgenommen werden.

Die Tennisanlage wird in den nachfolgenden Jahren aufgrund des starken Mitgliederzuwachses erweitert.

Am 01.02.1982 erfolgt die Genehmigung zum Bau eines kleinen Clubheims durch das Landratsamt. Die Kapazitäten der beiden Tennisplätze ist völlig überlastet. Um wie bisher an der Verbandsrunde teilnehmen zu können und um dem Mitgliederboom gerecht zu werden, wird der Bau eines weiteren Platzes beschlossen.

Im Mai 1989 konnte der dritte Tennisplatz durch Landrat Armin Grein eingeweiht werden.

Das alte Vereinsheim, in Blockhüttenbauweise erstellt, genügte im Laufe der Jahre nicht mehr den zeitgemäßen Ansprüchen, sodass ab dem Jahre 1996 die Idee zum Neubau eines Vereinsheimes reifte.

Der Gedanke war, den Verein auch im gesellschaftlichen Bereich wieder zusammenzuführen und den Jugendlichen des Vereins einen Anreiz zu bieten, sich auch außerhalb des Tennissports zu treffen.

Unser Vereinsmitglied Peter Hecken übernahm die gesamte Planung, Bauleitung und Erstellung aller Unterlagen ohne jegliches Honorar. Ebenso Hans Kieslinger, der für die Statik verantwortlich zeichnete.

Im April 1998 wurde mit den Rohbauarbeiten begonnen. In Eigenleistung von ca. 1.600 Stunden wurde von einer kleinen Gruppe von Vereinsmitgliedern Fliesen­arbeiten erbracht, Dachisolierung und Holzdecken eingebaut, Türen montiert und Malerarbeiten durchgeführt, die Außenanlage mit Pflaster­arbeiten und Umgriff neugestaltet.

Am 06.05.2000 war es dann soweit, das neue Clubheim wurde mit einem gemütlichen und stilvollen kleinen Fest im Beisein des stellvertretenden Landrats und zahlreicher Ehrengäste eingeweiht.

Quellen: Archiv Hans Lippmann, J. Kunz